Sie sind hier:  » 

Aktuelle Nachrichten/News

"Mr. DRK" in den Ruhestand verabschiedet

Mit einer Feier wurde DRK-Kreisgeschäftsführer Manfred Hasemann am Samstagabend in den Ruhestand verabschiedet. Zum zweistündigen Programm im Dorfgemeinschaftshaus von Altenburg kamen zahlreiche Vertreter der Hilfsorganisation, die Kommunalpolitik und jeder mit ihm Verbundene zusammen. In diesem Rahmen wurde Hasemann der Titel zum Ehren-Kreisgeschäftsführer, eine zugehörige Verdienstmedaille und die Ehrenurkunde für fünfzig aktive Jahre im Deuten Roten Kreuz verliehen.

Zu Beginn gab der DRK-Kreisvorsitzende Hans-Ulrich Lipphardt einen detaillierten Einblick in den Lebenslauf von Hasemann und sein Engagement für das DRK. „Ideenreich, aufgeschlossen und den Überblick behaltend“, charakterisierte er den gebürtigen Alsfelder. Aus seiner Sicht hat der Kreisverband unter Hasemann einen Aufschwung erhalten. „Der Kreisverband ist aus den Städten und Gemeinden nicht mehr wegzudenken“, unterstrich Lipphardt. Das sei den Eigenschaften eines Managers von Hasemann zu verdanken, der aber eng mit den Strukturen des Ehrenamtes vertraut ist. „Er hat sein ehrenamtliches Engagement immer bewiesen“, so Lipphardt. Dazu führte er die achtjährige Tätigkeit Hasemanns als ehrenamtlicher Geschäftsführer an. Ausführlich umschrieb er die Hilfseinsätze vom Hochwasser in Deutschland bis zum Tsunami auf Sri Lanka, bei denen Hasemann half. „Wenn Hilfe auf der Welt nötig war, war Manfred Hasemann zur Stelle“, so Lipphardt.

Landrat Manfred Görig unterbrach für die Verabschiedung eigens seinen Urlaub. „Eine Ära geht zu Ende, es geht jemand von Bord, der die Geschicke des Verbandes geführt hat“, so Görig. Er ging auf die Projekte Hasemanns auf Kreisebene ein, hierbei hob er besonders die Hilfe für Senioren und Menschen in Not hervor. Sei es bei der Aufstellung des Rettungsdienstes oder dem Bau von altersgerechten Wohnungen. In Erinnerung blieb dem Landrat dabei die Hartnäckigkeit Hasemanns bei seinem Handeln. Fast beiläufig erschienen seine Aufzählungen zu den Ehrenämtern Hasemanns im Landkreis, vom organisatorischen Leiter im Rettungsdienst, zum Vertreter im Bereichsbeirat bis hin zum Mitglied im Katastrophenschutzstab. Besonders in Erinnerung blieb dem Landrat Hasemanns Engagement im Rahmen des Hochwassers an der Berf und der Flüchtlingshilfe im Jahr 2015.

Der Präsident des Hessischen DRK-Landesverbandes dankte Hasemann für seine langjährige Arbeit in der „weltumspannenden Organisation“. Er führte die Verdienste des mittlerweile 64-Jährigen bei der Gründung einer gemeinnützigen Gesellschaft für die Umsetzung des Rettungsdienstes im Jahr 1997 und den Bau der mittlerweile dritten Seniorenresidenz in Alsfeld an. „Das hat auf Landesebene Beachtung gefunden“, so der Hessische DRK-Präsident. Dass Hasemann seine Tätigkeit als Kreisgeschäftsführer über acht Jahre hinweg ehrenamtlich ausführte, beeindruckte Södler sichtlich: „Ich konnte das anfangs gar nicht glauben“.

Bürgermeister Stephan Paule zollte dem konstanten Engagement Manfred Hasemanns für den Nächsten und am Mitmenschen großes Lob zu. Er verglich den gebürtigen Alsfelder sogar mit dem Rathaus. „Das Rathaus leistet seit 500 Jahren konstanten Dienst, Manfred Hasemann leistet seit 50 Jahren konstanten Dienst“, so Paule. Er erinnerte an die Hilfe des Kreisgeschäftsführers bei dem Explosionsunglück in Altenburg vor wenigen Jahren. Im Hinblick auf die unter Hasemann errichteten Seniorenresidenzen sagte der Bürgermeister: „Das Stadtbild und die soziale Infrastruktur haben davon profitiert“.

Kreisbereitschaftsleiter Ulf Immo Bovensmann gab zum Abschied Hasemanns einen humorvollen Ausblick auf dessen Ruhestand, er überreichte dazu einen Ratgeber mit Haushaltstipps und einen Blumenstrauß für Ehefrau Regina. „Sie musste ihren Ehemann für das DRK viel entbehren“, hob Bovensmann hervor. Stellvertretend für die 250 Helfer der Bereitschaften überreichte er zudem das Buch „Eine Erinnerung an Manfred Hasemann“. Der Vize-Kreisvorsitzende Robert Belouschek hob das Engagement Hasemanns in der Eigenschaft als Rotkreuzbeauftragter hervor. „Er hat sich hierbei besonders für Ausrüstungen, Fahrzeuge und Einsatzkleidung eingesetzt“, so Belouschek. Für ihn war Manfred Hasemann nicht nur Rotkreuzkamerad, sondern auch ein guter Freund. Schatzmeister Helmut Euler hob über Hasemann drei wesentliche Dinge hervor: In den letzten zehn Jahren wurde das Eigenkapital des Verbandes verdoppelt, für Senioren wurden Wohnungen für bezahlbares Geld errichtet und mit Weitblick eine Fusion des Rettungsdienstes ermöglicht. „Ein Großer geht von der Kommandobrücke“, so Euler. Er hob dazu die Ehefrau Hasemanns hervor, die er als „Wurzel“ des Guten umschrieb. Der Alsfelder DRK-Vorsitzende Martin Gonder hob hervor, dass sich Hasemann immer Zeit für die Ehrenamtlichen im DRK genommen hat. „Er war nicht nur Geschäftsführer, sondern auch Bezugsperson“, so Gonder. Weitere Reden mit dankenden Worten fassten Hermann Eckert vom Malteser Hilfsdienst, der CDU-Landtagsabgeordnete Kurt Wiegel und Kriminaldirektor Andreas Böhm. Böhm umschrieb Hasemann als Netzwerker, verlässlicher Partner und Freund der Vogelsberger Polizei. In Anlehnung an den „Brexit“ sprach er von einem „Haxit“.

Um den Trubel seiner Person zeigte sich Manfred Hasemann selbstlos. Zum Abschluss des Programm sagte er, dass der Dank und die Anerkennung allen im Deutschen Roten Kreuz und nicht nur ihm alleine gebührt. „Das war kein Werk eines Einzelnen, wir sind ein Team“, so Hasemann. Die zu seinem Ehren am Donnerstag durchgeführte Katastrophenschutzübung in Heidelbach war aus seiner Sicht das schönste Abschiedsgeschenk, was er sich vorstellen konnte. Den letzten aber größten Dank richtete er an seine Ehefrau Regina.

Text- und Bildquelle: Philipp Weitzel

8. Oktober 2017 10:50 Uhr. Alter: 6 Jahre