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Zehn Wochen nach dem Sprengstoff-Suizid: Empfang für die Einsatzkräfte

Mit einem Empfang der Stadtverordnetenversammlung und des Magistrates der Stadt Homberg wurde am Montagabend den Kräften von DRK, Feuerwehr und Polizei für ihre Arbeit in der Ohmstadt gedankt. Im Dorfgemeinschaftshaus von Maulbach wurden etwa 60 Helfer mit Sekt und einem Imbiss begrüßt.

vl: Stellv. Kreisbereitschaftsleiter Andreas Fischer, Kriminaldirektor Andreas Böhm, Bürgermeister Prof. Béla Dören, Pfarrer Harald Wysk von der Notfallseelsorge, Stadtverordnetenvorsteher Armin Klein und Stadtbrandinspektor Peter Pfeil

„Das ist ein Danke an die Menschen, die das ganze Jahr im Einsatz sind“, so Bürgermeister Prof. Béla Dören. Er fokussierte den Suizid mit Sprengstoff im Stadtteil Ober-Ofleiden vor zehn Wochen. „Es waren mehrere Schutzengel vor Ort“, kommentierte der Bürgermeister unter anderem den Einsatz zweier Polizeibeamter, die wohl ein noch größeres Unglück verhinderten. „Ich habe ein paar Minuten gebraucht, um zu begreifen, was dort geschehen ist“, erinnerte sich Prof. Dören zurück. Er hob die professionelle Arbeit der Einsatzkräfte vor Ort hervor. „Wir haben die Sache gut gemeinsam gelöst“, so sein Fazit der Zusammenarbeit aller Kräfte. Als „weniger schön“ bezeichnete der Bürgermeister die Neugierde der Menschen, die von weither zum Unglücksort anreisten. Für die Homberger Helfer des Deutschen Roten Kreuzes kündigte er Bemühungen für eine neue Unterkunft an, die möglicherweise in der Nähe der Feuerwache entstehen soll.

Stadtbrandinspektor Peter Pfeil dankte den städtischen Gremien für den anerkennenden Empfang der Helfer. „Es tut gut, wenn man merkt, dass die Arbeit für die Allgemeinheit nicht als Selbstverständlichkeit gesehen wird“, so Pfeil. Er bezeichnete es als eine dankenswerte Geste, insbesondere für die ehrenamtlichen Helfer. Im Hinblick auf das vergangene Jahr sprach er von einer ereignisreichen Zeit für die Feuerwehr. Insgesamt 94 Einätze mussten von den Feuerwehrleuten bewältigt werden. „Das gab es noch nie“, resümierte der Stadtbrandinspektor die Vielzahl der Alarme. Vom Großbrand bis zum schweren Unfall reichten die Unglücke, die mit dem Geschehnis in Ober-Ofleiden einen Art Höhepunkt fanden. „Die vielen kleinen und unscheinbaren Einsätze sollte man dennoch nicht vergessen“, so Pfeil. Von einem besonders traurigen Einsatz sprach der Stadtbrandinspektor, als die Feuerwehrleute einen verunglückten Kameraden aus einem Unfallwrack bergen mussten. Dem Pessimismus zum Trotz hob Peter Pfeil das gute Zusammenspiel und Miteinander der Rettungskräfte im Jahr 2014 hervor: „Es hat miteinander Spaß gemacht, wir sollten so weiter machen“.

Kriminaldirektor Andreas Böhm reflektierte den aus seiner Sicht bewegenden Polizeieinsatz nach dem Sprengstoff-Suizid. „Das Schadensbild hat für gehörigen Schrecken gesorgt“, so Böhm. Das Ausmaß sei ein Sinnbild gewesen für das, was Sprengstoff anrichten kann. Aus Sicht der Polizei sprach auch der Kriminaldirektor von einer guten Zusammenarbeit der Einsatzkräfte, besonders die unbürokratische Hilfe der Stadtverwaltung und die Leistung der Notfallseelsorger hob er hervor.

Kreisbrandinspektor Dr. Sven Holland sprach von einem außergewöhnlichen Jahr für die Einsatzkräfte. „Das war eine Situation, mit der man nicht rechnet“, kommentierte Dr. Holland das Geschehen in Ober-Ofleiden. Aus seiner Sicht habe das Unglück jedoch gezeigt, wie „bunt“ Hilfe sein muss, damit sie funktioniert. Er lobte das Zusammenspiel aller beteiligten Einsatzkräfte von DRK, Feuerwehr und Polizei.

Pfarrer Harald Wysk sprach von einem schwerwiegenden Einsatz für die 15-köpfige Notfallseelsorge im Vogelsbergkreis. „In Homberg wurde uns viel abverlangt“, resümierte der Pfarrer die insgesamt 45 Einsätze der Notfallseelsorger im vergangenen Jahr. Besonders im Nachgang des Homberger Unglückgeschehens waren die Seelsorger gefragt.

Text- und Bildquelle: Opens external link in new windowwww.nh24.de

26. Januar 2015 21:08 Uhr. Alter: 10 Jahre
 
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