Aktuelle Nachrichten/News
200 Rettungskräfte übten in Merlau den Ernstfall
Das Wort Großübung wäre für das Katastrophenschauspiel am Sonntagmorgen in Merlau unterdimensioniert gewesen. Über 200 Rettungskräfte von Feuerwehr und DRK übten auf dem Gelände der Firma FFT die Bewältigung einer Großschadenslage. Alle Feuerwehren der Gemeinde Mücke, so ziemlich alles was das Deutsche Rote Kreuz im Vogelsbergkreis zu bieten hat, der Maltester Hilfsdienst und selbst die Bundeswehr waren in der Übung eingebunden.

Geordnetes Chaos an der "Patientenablage"

Lagebesprechung zwischen Feuerwehr und der "Einsatzleitung Rettungsdienst"

Atemschutzgeräteträger der Feuerwehr warten auf ihren Einsatz

Der "Behandlungsplatz" (Luftaufnahme der Bundeswehr)

Die Übungsbeoachter v.l.n.r.: Bürgermeister Matthias Weitzel, 2. DRK-Kreisvorsitzender Robert Belouschek, DRK-Landesverbands- Vize Norbert Södler, Kreisbereitschaftsleiter Ulf-Immo Bovensmann mit Gemeindebrandinspektor Stefan Hahn
Bis ins Weltall hatte die Katastrophenübung Auswirkungen, denn eine Fernmeldegruppe der Bundeswehrdivision Spezielle Operationen aus Stadtallendorf übertrug via Satellit Bilder in die Einsatzzentrale der Übungsstelle. Von einer Drehleiter filmten die Soldaten die Lage auf dem Gelände und übermittelten sie in Echtzeit zu den Einsatzleitern. „Das ermöglicht den Führungskräften eine bessere Einschätzung der Lage“, erläuterte der zuständige Hauptfeldwebel.
An jeder Ecke des mehreren Hundert Quadratmeter großen Firmenareals warteten Finessen auf die Übungsteilnehmer. Während es für die einzelne Rettungskraft eine Herausforderung war, dürfte es für die Organisatoren eine Mammut-Aufgabe gewesen sein. Alleine über 25 sogenannte Unfallmimen galt es zu betreuen, so dass die Retter zu Logistikern wurden.
An zwei Plätzen wurden die Verletzten gesammelt und von einer Armada an Rotkreuzkräften versorgt. Der erste Betreuungszug und der zweite Sanitätszug Vogelsberg waren mit allen zwölf Fahrzeugen vor Ort, unterstützt durch weitere Bereitschaften aus dem Kreisverband Lauterbach sowie einer Einsatzgruppe des Malteser Hilfsdienstes aus Herbstein.
Panische Unfallopfer und schwere Verletzungen spielten die Unfallmimen aus dem Vogelsberg und Dreieich, sie ließen die Katastrophe real wirken. Unkontrollierbares Verhalten, schwere Verletzungen und großes Schauspieltalent waren ihr Markenzeichen. „Ich bin kein Kassenpatient, ich bin privat versichert, ich will hier weg“, so die Rufe einer Unfalldarstellerin. Gerade zu unermüdlich hielt alleine dieses gespielte Unfallopfer durchweg die Rettungskräfte auf Trab. Von der Rettung aus den Flammen durch die Feuerwehrleute, bis zur Behandlung der DRK-Helfer zog sich der Faden des Unfallschauspiels.
Für die Feuerwehren kam zudem ein neues Atemschutzkonzept zum Einsatz. In jeder Feuerwehr von Mücke wurde die gleiche Anzahl an Atemschutzgeräten stationiert. Dass sich dieses Konzept bewährt, zeigte augenscheinlich die Übung. Überall waren fast zeitgleich Atemschutzgeräteträger zur Rettung der Verletzten aus den „Flammen“ im Einsatz.
Gemeindebrandinspektor Stefan Hahn erläuterte nicht nur interessierten Zuschauern, sondern auch einer Vielzahl von Ehrengästen das Konzept. Sichtlich zufrieden zeigten sich Ulf-Immo Bovensmann und Marco Kratz von der DRK-Bereitschaft Mücke schon während der Übung, Monate der Vorbereitung gingen für das Duo erfolgreich auf.
Text- und Bildquelle: www.vogelsberg-nachrichten.de