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Liebe zwischen Menschen ist wichtigste Erfahrung

Einen Seniorennachmittag veranstaltete die DRK-Ortsvereinigung Atzenhain bei gutem Besuch am Sonntag im weihnachtlich geschmückten Dorfgemeinschaftshaus.

In seiner Ansprache ging Pfarrer Alexander Janka auf die tiefe Sehnsucht nach Leben und Beheimatung ein.

DRK-Ortsvereinsvorsitzender Frank Schäffer eröffnete und begrüßte besonders Pfarrer Alexander Janka und Ortsvorsteher Kurt Lenz sowie zu späterem Zeitpunkt Bürgermeister Matthias Weitzel. Schäffer stellte in seiner Begrüßung die Bedeutung des Roten Kreuzes heraus, was sich gerade im zuende gehenden Jahr mit seinen großen Katastrophen gezeigt habe.

In seiner Ansprache fragte Pfarrer Alexander Janka: "Was nur bringt erwachsene Menschen dazu, auf einmal diese große Sehnsucht zu entwickeln, bloß weil ein Fest ansteht? Da wird eingekauft, Eingekauftes versteckt, das Haus dekoriert, ein Speiseplan erstellt, die lang ersehnte Heimreise geplant. Und das obwohl ich ganz oft höre, wie genervt eigentlich alle von Weihnachten sind." Manchmal habe man das große Bedürfnis, sich dem Weihnachtsrummel zu entziehen. Gehe es doch darum, sich zu besinnen auf die wirklichen Fragen und Werte von Weihnachten - so sage zumindest die Stimme der Vernunft. Doch die Stimme des Herzens sage etwas anders. Sie sage: "Ich möchte Weihnachten zuhause sein." Advent und Weihnachten rühren laut Janka tiefe Gefühle an. Da sei die Sehnsucht nach Heimat: "Ich möchte mich verwurzeln, wissen, wohin ich gehöre." Da sei die Sehnsucht nach Liebe: "Ich wäre gern zusammen mit Menschen, die mich annehmen, wie ich bin." Da sei die Sehnsucht nach Sinn: "Mein Leben solle nicht einfach nur ein genetischer Zufall sein."

Janka fuhr fort: "Viele meiner Kolleginnen und Kollegen - mich selbstverständlich eingeschlossen - denken darüber nach, wie sie den richtigen Ton treffen können, die christliche Botschaft weiterzugeben und die Gefühle der Menschen ernst zu nehmen. Ich weiß, Advent und Weihnachten sind vollkommen überladen von Kitsch, Konsum und Ablenkung. Aber sie treffen ein Gefühl. Warum denn nehmen diejenigen, die all dem entfliehen wollen, einen Weihnachtsbaum mit an Bord eines Flugzeugs, das sie in Regionen bringt, wo Wachskerzen in der Sommersonne schmelzen?" Es gehe letzten Endes um diese tiefe Sehnsucht nach Leben und Beheimatung. Die Geschichte von Josef und Maria und dem Kind sei in diesem Zusammenhang eine wunderbare Erzählung des Evangelisten Lukas. Die Frage nach dieser besonderen Geburt werde erst nach den Erlebnissen der Kreuzigung Jesu interessant. Und so sei die Geschichte aufgeschrieben worden, Jahre nachdem Jesus gestorben sei und die Jünger die Erfahrung gemacht hätten: Der Tod hat nicht das letzte Wort. Dies sei so eindrücklich, weil sie zeige, Mitten im Chaos eines Lebens, inmitten von Fragen, die ohne Antwort blieben, sei die Liebe zwischen Menschen, so fehlerhaft, unsicher, so wenig präsentabel sie auch sein möge, die wichtigste Erfahrung im Leben.

Bürgermeister Matthias Weitzel trug eine Geschichte vor, wie das Leben eines Baumwollfädchens und eines Wachsklümpchens als kleines Teelicht doch noch einen Sinn bekommen sollte. Im Programm wirkten der Gesangverein "Harmonie" (Leitung Markus Hofmann), der Mandolinenclub "Alpenröschen" (Leitung Florian Müller), der Posaunenchor Nieder-Ohmen (Leitung Frank Sodtke) und der Milleniumschor (Leitung Silke Pribernow) mit ansprechenden weihnachtlichen musikalischen Beiträgen mit.

Zum Abschluss kam der Nikolaus, um die ältesten Teilnehmer zu beschenken. Es dankte Vorsitzender Frank Schäffer schließlich für den guten Besuch, allen Mitwirkenden sowie allen Helfern bei der Kaffee- und Kuchentafel für ihre großartige Mitarbeit bei dem gelungenen Seniorennachmittag.

Textquelle: Alsfelder Allgemeine vom 07.12.2010

7. Dezember 2010 07:42 Uhr. Alter: 13 Jahre
 
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